Die Panda-Zwillinge im Zoo Berlin öffneten zum ersten Mal die Augen.
Erst ein kurzes Blinzeln, dann ein neugieriges Zwinkern -
nachdem sie die ersten sechs Lebenswochen mit geschlossenen Augen verbracht
haben, öffnen die Panda-Zwillinge im Zoo Berlin nun das erste Mal vorsichtig die
Äuglein. Am Wochenende war bei der Erstgeborenen bereits ein zaghaftes kleines
Blinzeln zu erkennen, am Montag hatten beide Panda-Schwestern ihre schwarzen
Knopfaugen geöffnet.
Wie ausgeprägt das Sehvermögen der
Zwillinge zum aktuellen Zeitpunkt ist, ist unklar. Sicher ist jedoch, dass sich
ihr Sehvermögen in den nächsten Tagen und Wochen kontinuierlich verbessern wird.
Schon jetzt reagieren beide sehr aufmerksam und neugierig auf ihre Umwelt.
„Unsere Panda-Zwillinge sind nun 48 Tage alt.
Zwischen dem 40. und 50. Tag öffnen die Jungtiere in der Regel ihre Augen - der
Zeitpunkt für diesen Meilenstein passt also genau“, freut sich Zoo- und
Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem.
Und er
fügte hinzu: „Inzwischen sind beide Jungtiere richtig proper. Sie bringen rund
2.230 Gramm und 2.315 Gramm auf die Waage. Davon können sich unsere Gäste ab
nächster Woche auch mit eigenen Augen überzeugen.“
Ab Mittwoch, 16. Oktober 2024, sind die zwei Wonneproppen täglich für etwa
eine Stunde, zwischen 13:30 Uhr und 14:30 Uhr, im Panda Garden zu sehen. Dabei
wird abgewechselt - während sich ein Jungtier bei Mutter ‚Meng Meng‘ hinter den
Kulissen befindet, kuschelt sich das andere in das Panda-Bett in der
Innenanlage.
Hintergrund:
Ohne Schutzmaßnahmen wäre der Große Panda mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits
ausgestorben. Der Große Panda ist ein einzigartiger Spezialist mit spezifischen
Bedürfnissen. Dank intensiver Maßnahmen gegen Wilderei und zur Förderung von
Schutzgebieten und Verbindungskorridoren haben sich die Bestände zwar etwas
erholt, jedoch wird der Große Panda auf der „Roten Liste“ der
Weltnaturschutzunion (IUCN) mit knapp 2.000 Individuen im natürlichen Lebensraum
als „gefährdet “eingestuft. Die Fragmentierung des Lebensraumes durch Straßen,
Schienen und landwirtschaftliche Nutzflächen ist ein großes Problem für den
Einzelgänger.
Im Zoo Berlin leben seit Sommer
2017 Deutschlands einzige Große Pandas. Am 31. August 2019 brachte Panda-Dame
‚Meng Meng‘ zwei Baby-Pandas zur Welt. Sie waren der erste Panda-Nachwuchs, der
jemals in Deutschland geboren wurde. ‚Pit‘ und ‚Paule‘ verließen den Zoo Berlin
im Dezember 2023 und leben seitdem in der Chengdu Panda Base in China. Im März
2024 wurde nach intensiver Beobachtung und sorgfältiger Vorbereitung durch ein
internationales Expertenteam eine künstliche Besamung bei ‚Meng Meng‘
durchgeführt. Weibliche Große Pandas sind im Jahr nur für etwa 72 Stunden
fortpflanzungsfähig, die Zerstückelung des natürlichen Habitats erschwert es den
Tieren sich zur Paarungszeit zu finden.