Internationaler tierärztlicher Eingriff bei Akito: Der verletzte Stoßzahn eines Elefantenbullen wurde erfolgreich behandelt.

Am Sonntag, 26. Oktober 2025, wurde im Elefantentempel des Zoo Leipzig ein zahnmedizinischer Eingriff am jungen Elefantenbullen Akito erfolgreich durchgeführt – unterstützt von internationalen Experten. Akito hatte sich einen Stoßzahn abgebrochen. Da die Verletzung bis in die Pulpa reichte, also in das Innere des Stoßzahns mit Zahnschmelz, Blutgefäßen und Nerven, war eine medizinische Versorgung unerlässlich. Die Behandlung diente dazu, den beschädigten Stoßzahn zu verschließen und so Entzündungen sowie das Risiko einer Infektion über die Pulpa zu verhindern.



Für diesen speziellen Eingriff zum Erhalt des Stoßzahns und zur Vermeidung eines Zahnverlusts wurden der Veterinärmediziner Prof. Gerhard Steenkamp aus Südafrika sowie der Veterinär-Anästhesist Dr. Aleksandr Semjonov aus Estland hinzugezogen. Unter Narkose führten sie bei dem dreijährigen Elefantenbullen die erforderliche zahnärztliche Behandlung durch. Während des rund 90-minütigen Eingriffs wurden die Pulpa sowie sämtliches Gewebe gründlich gereinigt und eine partielle Pulpektomie, also die teilweise Entfernung zerstörten Pulpagewebes, vorgenommen. Anschließend wurden die Defekte an der Frakturstelle geglättet und die Pulpa mit einer Füllung aus unterschiedlichen Materialien verschlossen. Nach unmittelbarer Beurteilung verlief die Operation erfolgreich.



Prof. Steenkamp zog nach dem Eingriff eine positive Bilanz: Der Eingriff verlief erfolgreich und es besteht berechtigte Hoffnung, dass der Stoßzahn erhalten werden kann. Noch am selben Tag kehrten Akito und seine Mutter Pantha, die während der Operation im Nachbarbereich in Sichtweite zu ihrem Jungtier war, zurück zur Herde.



Mit der Beteiligung der Experten, die weltweit mehr als 80 vergleichbare Eingriffe durchgeführt haben, wurden zum Wohl des Tieres und seiner Entwicklung die entsprechenden Möglichkeiten der Zahnmedizin beim Elefanten ausgeschöpft. Jeder neue Fall bringt die Forschung und Wissenschaft auf diesem Spezialgebiet weiter. Der Dank gilt den beiden Experten für ihren kurzfristigen Einsatz, so Zootierärztin Dr. Anja Lange-Garbotz.



Das Veterinär- und Tierpflegerteam wird den weiteren Verlauf der Entwicklung des Stoßzahns regelmäßig überprüfen und dokumentieren. Da Stoßzähne ein Leben lang wachsen, bietet der erfolgte Eingriff Akito die Möglichkeit einer altersgerechten Entwicklung im Hinblick auf das soziale Lernen und die Interaktion mit anderen Tieren als beidseitiger Stoßzahnträger.





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