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- Redaktion
Es ist ein sonniger, aber kalter Februartag im Zoo Neuwied – trotzdem kommen die sechs Menschen, die die Kiste schleppen, ganz schön ins Schwitzen. Kein Wunder, denn die Transportkiste beherbergt einen gut 200 Kilogramm schweren Flachlandtapir, der soeben als Neuzugang im Zoo angekommen ist und nun vom Transportfahrzeug zum Eingang in die Tapirbox befördert werden muss.
„Wenn ein neues Tier in den Zoo einzieht, wird es nach dem Transport in der Regel immer erst in einen separaten Bereich gebracht“, erklärt Kurator Maximilian Birkendorf. „So ein Transport ist immer mit Anspannung verbunden, egal wie reibungslos er abläuft. Das Tier wird in eine neue Umgebung gebracht, die ihm erstmal völlig fremd ist. Daher minimieren wir die neuen Reize in den ersten Tagen, so gut es geht. Das geht am besten im Innenbereich und erstmal ohne Kontakt zu neuen Artgenossen.“
Bei Peppone handelt es sich um ein 11 Jahre altes Flachlandtapir-Männchen, das im Zoo Duisburg zur Welt gekommen ist und auch bis dato dort gelebt hat, seit dem Tod seines Vaters im Herbst allein. Nun soll er, im Rahmen eines groß angelegten Ringtausches, welcher vom Erhaltungszuchtprogramm der bedrohten Art initiiert wurde, in Neuwied Tapirweibchen May-May Gesellschaft leisten.
Der Transport war im Vorfeld sorgfältig geplant worden: „Schon vor ein paar Wochen haben wir unsere Transportkiste nach Duisburg gebracht, damit die Kollegen dort Peppone an diese gewöhnen konnten und mit ihm üben, dass er bereitwillig und ohne Druck von selbst in die Kiste läuft“, erläutert der Kurator. „Das hat auch bestens geklappt, sodass der Transportstress so gering wie möglich war. Wir haben Peppone selbst abgeholt und ohne Umwege nach Neuwied gefahren, sodass er nur kurz in der Kiste ausharren musste.“
Diese ist mittlerweile direkt ans Tapirhaus angestellt, der Schieber zur Innenbox bereits geöffnet. Nun kommt der große Augenblick: der Kistenschieber wird langsam hochgezogen und gespannt wird aus dem Haus heraus beobachtet, wie der Tapir reagiert. Erwartungsgemäß zögerlich nähert sich Peppone mit seiner empfindlichen Rüsselnase den Lamellen, die als Zugluftstopper vor der Schieberöffnung hängen. Hörbar schnüffelnd prüft er die fremde Umgebung, bevor sich sein großer Kopf langsam in den Raum schiebt. Für das in den Boxen verteilte Gemüse interessiert sich der Tapir zunächst nicht, er erkundet erstmal sein neues Zuhause.
„Er macht einen wachsamen, aber souveränen Eindruck“, fasst Birkendorf zusammen. „Als wir den Metallschieber hinter ihm wieder runtergelassen haben, hat er nicht mal mit der Wimper gezuckt. Das stimmt mich zuversichtlich, dass ‚Peppi‘ auch mit unserem Weibchen May-May gut zurechtkommt. Abgesehen davon, dass bei Flachlandtapiren die Weibchen nämlich generell größer und kräftiger sind als die Männchen, hat May-May unserer Erfahrung nach auch ein besonders dominantes Wesen“, lacht der Kurator.
Bis es soweit ist und Peppone seine zukünftige Gefährtin kennen lernt, werden noch ein paar Tage vergehen. Zunächst soll er auf eigene Faust alle Teile des Geheges erkunden, welches neben den fünf Boxen aus einer Innenanlage mit Badebecken und zwei großen Außenanlagen besteht. „Als wir die Anlage 2018 gebaut haben, haben wir für die Zukunft geplant – ein Pärchen ausgewachsener Tapire hat hier locker Platz. Und sollte es zwischen May-May und Peppone zu einer erfolgreichen Fortpflanzung kommen, ist zunächst auch für den Nachwuchs genug Platz.“
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Obwohl das neue Jahr alles andere als sonnig startet, müssen sich die Augen an diesem trüben 1. Januar 2025 nach Betreten des Südamerikahauses im Zoo Neuwied trotzdem erst an die dunkle Umgebung gewöhnen. „Im Nachttierbereich unserer Prinz Maximilian zu Wied Halle haben wir einen umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus, bei dem es nachts taghell ist, und tagsüber etwa so dunkel wie in einer Vollmondnacht“, erklärt Alexandra Japes.
Und sie fügt hinzu: „Dadurch sind die nachtaktiven Bewohner dieser Gehege tagsüber während der Öffnungszeit des Zoos wach und aktiv, und somit für die Besucher zu sehen – diese müssen sich allerdings etwas Zeit nehmen, bis sich ihre Augen auf die Lichtverhältnisse eingestellt haben.“
Diese Wartezeit in Kauf zu nehmen, lohne sich im Moment ganz besonders, versichert die Pressesprecherin des Zoos: „Seit Ende November ziehen unsere Nachtaffen nämlich erstmals ein Jungtier groß. Ich habe in über 13 Jahren Zoo schon viele Tierkinder gesehen und ich glaube, der kleine Nachtaffe ist das niedlichste von allen“, verrät die Biologin.
„Nachtaffen haben ohnehin im Verhältnis zum Körper die größten Augen aller Primaten, um in ihrem nächtlichen Lebensraum möglichst gut zu sehen, und mit seinen riesigen dunklen Kulleraugen in dem kleinen Gesicht kann ich mir kaum vorstellen, dass irgendjemand sich nicht auf Anhieb in den kleinen Nachtaffen verliebt“, beschreibt sie den Neuzugang.
Das Jungtier ist noch meist auf dem Rücken des Vaters im Gehege unterwegs, der es zum Säugen an die Mutter weitergibt. Im Alter von fünf Wochen steigt es jedoch bereits ab und zu vom sicheren Rücken der Eltern herunter, um seine Umgebung selbstständig zu erkunden. Allmählich beginnt es auch, sich für die feste Nahrung seiner Eltern zu interessieren, die vornehmlich aus Obst und Gemüse sowie Insekten besteht.
Während der Vater in seinem vorherigen Zuhause in einem Schweizer Zoo bereits mehrfach Nachwuchs großgezogen hat, ist es für die Mutter die erste Jungtieraufzucht. Die junge Familie wurde daher in den ersten Wochen sehr genau durch die Tierpflegenden beobachtet: „Es gab bereits Anfang 2024 eine erste Geburt bei den Nachtaffen“, berichtet Alexandra Japes, „das Jungtier war jedoch nicht gut entwickelt und lebte nur zwei Tage. Daher waren wir diesmal natürlich besonders besorgt und wachsam. Zum Glück lief aber alles reibungslos und der Nachwuchs wächst und gedeiht wunderbar.“
Die südamerikanischen Nachtaffen leben in kleinen Familiengruppen aus einem monogamen Elternpaar und ihrem Nachwuchs. Laut Weltnaturschutzunion IUCN wird die Art im natürlichen Verbreitungsgebiet als „vulnerable“ eingestuft - mit abnehmendem Bestand, was vor allen Dingen an der fortschreitenden Lebensraumzerstörung für Landwirtschaft und Wohnraumgewinnung in Kolumbien und Venezuela liegt. Im europäischen Zooverband werden Grauhand-Nachtaffen koordiniert im Rahmen eines EEP gezüchtet, und jedes Jungtier ist wichtig für die Population. In der Regel haben Paare jährlich ein Jungtier, welches bis zu zweieinhalb Jahre bei den Eltern bleibt und während dieser Zeit die Aufzucht seiner jüngeren Geschwister miterlebt. „Unser kleiner Nachtaffe wird uns also nicht so schnell verlassen“, freut sich Japes, „und mit etwas Glück wird die Familie sogar noch weiter wachsen.“
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Der Zoo Neuwied liegt morgens in vorweihnachtlicher Stille da, als plötzlich aufgeregtes Gekreisch ertönt: Zwei Totenkopfäffchen jagen sich lautstark durch die Anlage. Alexandra Japes, die Pressesprecherin des Zoos, sieht das gelassen: „Bei den Totenkopfäffchen kommt es immer mal wieder zu Reibereien, wie bei allen anderen Primaten auch - einschließlich des Menschen. Und da Tiere ihre Differenzen nicht ausdiskutieren können, wird es dann eben auch mal laut im Gehege und es kommt zu Handgreiflichkeiten. Streit kommt eben in den besten Familien vor, nicht immer muss das ein Indikator für ein größeres Problem sein.“
Trotzdem wird natürlich immer genau beobachtet, ob sich die Situation von allein entspannt. „Das ist zum Glück in den allermeisten Fällen so“, beruhigt die Biologin. „Oft ist der Anlass für den Streit eine Kleinigkeit, wie zum Beispiel ein besonders leckeres Futterstück, das beide Tiere gerne hätten, oder ein Gruppenmitglied ist einem Jungtier zu nahe gekommen, welches dann von der Mutter verteidigt wird. Die aus solchen Situationen entstehenden Streitigkeiten sind ganz wichtig, um den Status der Tiere untereinander zu klären, und dürfen deshalb nicht unterbunden werden“, erklärt Japes.
Besonders viele Kämpfe gibt es bei jungen Tieren. „Wer selbst Kinder hat weiß, dass Streit unter Geschwistern leider einfach dazu gehört“, seufzt Japes, „damit müssen auch Tiermütter und -väter leben. Die Jungtiere stellen so sicher, dass sie genug Ressourcen wie Futter und Wärme abbekommen, trainieren ihre Durchsetzungsfähigkeit und Kraft – alles wichtige Voraussetzungen für ihr späteres Leben, wenn sie sich selbst versorgen und gegen Konkurrenten oder Feinde durchsetzen müssen.
Wenn der Streit allerdings nicht aufhört, oder wenn mehrere Gruppenmitglieder sich verstärkt gegen ein einzelnes Tier richten, kann ein Eingreifen notwendig sein. „Soziale Gruppierungen im Tierreich sind ein hoch dynamisches Konstrukt“, erklärt die Biologin. „Dass die gleichen Tiere ihr Leben lang zusammenbleiben, gibt es praktisch nicht. Bei vielen Arten verlassen alle Jungtiere mit der Geschlechtsreife ihre Eltern. Bei anderen, wie den Totenkopfäffchen, verlassen nur die Männchen die Familie, und die Weibchen bleiben zusammen, andere Tiere machen es genau andersrum.“
Andauernder Streit in einer Tiergruppe ist oft ein Anzeichen dafür, dass für ein oder mehrere Tiere der Zeitpunkt gekommen ist, die Gruppe zu verlassen. Im Zoo bedeutet das, eine passende Einrichtung muss gefunden werden, die das Tier aufnehmen und in eine bestehende Gruppe integrieren oder mit ihm eine neue aufbauen kann.
In der Natur wie auch in menschlicher Obhut bedeutet ein Wechsel in eine neue soziale Gruppe immer Stress für das betreffende Tier. Es muss sich seinen neuen Status erarbeiten, sich eventuell gegen Konkurrenten durchsetzen und potenzielle Partner für sich gewinnen – wenn es diese Konfliktsituationen in seiner Familie mit Geschwistern und Eltern bereits üben konnte, ist es bestens für die neuen Herausforderungen gerüstet.
Alexandra Japes meint dazu: „Vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen, Familienstreit an den Weihnachtstagen gelassen zu sehen: Streit in der Familie ist die natürlichste Sache der Welt und muss nicht bedeuten, dass man sich nicht leiden kann, sondern stärkt die Familie gegenüber Konflikten von außen.“
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Plötzlich ist er da: der Herbst. Die Temperaturen liegen nachts nur noch im einstelligen Bereich, die Tage sind feuchter und kürzer als noch vor wenigen Wochen und plötzlich stehen wir im Dunkeln auf.
„Ich habe die Mäntel aus dem Schrank gekramt und die dicken Decken. Nicht mehr lange, und die Heizung wird angestellt“, fasst Alexandra Japes zusammen. Die Pressesprecherin des Zoo Neuwied weiß: „Unsere Tiere haben diese Möglichkeit nicht. Aber bei den meisten hat die Natur dafür gesorgt, dass sie mit niedrigen Temperaturen zurechtkommen. Und wo immer es nötig ist, greifen wir der Natur unter die Arme.“
Bei den Roten Pandas ist das nicht nötig: „Diese auch Katzenbär genannten Tiere stammen aus der Himalayaregion. Ihr dichtes Fell schützt sie perfekt vor Kälte – selbst ihre Fußsohlen sind mit einem dichten, filzartigen Fell bewachsen“, berichtet die Biologin. „Bei den Katzenbären müssen wir eher darauf achten, dass sie im Sommer ausreichend Abkühlung bekommen.“
Tiere aus sommerwarmen, aber winterkalten Gebieten wie die asiatischen Przewalskipferde oder auch viele in Deutschland heimische Tiere hingegen durchlaufen, wenn die Tage kürzer werden, einen Fellwechsel. Ihr Fell ist im Sommer kurz und licht und wird im Winter dichter und länger. „Wieder andere Tiere machen es wie die Dachse, und verschlafen den Winter einfach. In ihren Bauen sind sie vor der schlimmsten Kälte geschützt, und ihr reduzierter Stoffwechsel hilft ihnen, Energie zu sparen“, verrät Japes.
Den Tieren, die auch im Winter bei Kälte draußen unterwegs sind, hilft das Tierpflegepersonal durch angepasste Futterrationen dabei, den erhöhten Energiebedarf zu decken. „Unser Sibirischer Tiger Ivo bekommt im Sommer rund 7 kg Fleisch pro Mahlzeit, im Winter können das auch mal 12 kg sein.“
Die Tiere, deren Artgenossen in tropischen Regionen zuhause sind, verfügen nicht über natürliche Anpassungen an den Wechsel der Jahreszeiten. „Das stellt für uns aber überhaupt kein Problem dar“, versichert die Pressesprecherin. „Die Tiere haben ohnehin das ganze Jahr über die freie Wahl, wo sie sich am liebsten aufhalten möchten, das ist allein schon aus Gründen des Tierwohls ganz wichtig. Im Herbst und Winter wählen temperatursensible Arten wie Klammeraffen und Tayras verstärkt ihre beheizten Innengehege, wo es auch für die Besucher dann viel gemütlicher ist, sie zu beobachten.
Der einzige Nachteil ist, dass durch die offenen Schieber ständig Wärme verloren geht – einer der Gründe, warum die Energiekosten im Zoo höher sind als die Futterkosten“, seufzt Alexandra Japes, und ergänzt: „Aber zu Stubenhockern werden die Tiere trotzdem nicht. Selbst wärmeliebende Tiere wie die Erdmännchen lassen es sich nicht nehmen, sogar bei Schnee uns Eis Ausflüge ins Freie zu unternehmen. Dann trampeln sie kleine Pfade in den Schnee und kuscheln sich unter der Wärmelampe, die wir ihnen in einem künstlichen Termitenhügel installiert haben, zusammen und beobachten die Besucher – das ist ein ganz besonderer Anblick.“
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Es herrschen hochsommerliche Temperaturen im größten Zoo von Rheinland-Pfalz, und obwohl ihm der Schweiß auf der Stirn steht, strahlt Maximilian Birkendorf mit der Sonne um die Wette. Der Grund dafür stakst im Gehege hinter ihm auf langen Beinchen durchs hohe Gras: „Wir haben erstmals in der Geschichte des Zoo Neuwied erfolgreich Saruskraniche nachgezogen“, verrät der Kurator.
„Saruskraniche sind nicht nur in ihrem natürlichen Lebensraum in Südostasien hochbedroht, sie werden auch selten in Zoos gezeigt und noch seltener erfolgreich nachgezogen. In Deutschland hat nur der Zoo Karlsruhe regelmäßig Nachwuchs bei dieser Art.“
Den Grund für den diesjährigen ersten Zuchterfolg der Saruskraniche, die schon seit über 30 Jahren in Neuwied gehalten werden, sieht Birkendorf vor allem in der neuen Anlage, die der Zoo im Frühjahr 2023 eröffnet hat. „Die Anlage bietet mit ihrer Weitläufigkeit und Struktur viel bessere Bedingungen für die scheuen Vögel, ihr natürliches Balz- und Brutverhalten auszuleben“, erklärt er.
Trotzdem war es während der Brutzeit notwendig, die Anlage bis auf einen kleinen Besuchereinblick durch die Scheibe komplett abzuschirmen, da der Hahn das Gelege vehement verteidigt hat. „Darüber hinaus hat sich unser engagiertes Vogelteam in den letzten Jahren immer tiefer in die speziellen Bedürfnisse dieser Art eingearbeitet und diese Beharrlichkeit wurde endlich belohnt.“
Auch die Tatsache, dass jetzt zwei statt nur ein Küken ihrer Mutter hinterherlaufen, ist nicht selbstverständlich: „Wir mussten zwischenzeitlich ein Jungtier in die Handaufzucht nehmen, da es arttypische Aggressionen zwischen den Geschwistern gab und das kleinere Küken Gefahr lief, ernstlich verletzt zu werden“, berichtet der Kurator. Allgemein setzen Zoos vieles daran, Handaufzuchten zu vermeiden: derart aufgezogene Tiere entwickeln bei unprofessioneller Ausführung häufig Fehlprägungen und betrachten dann Menschen als Sozialpartner, was zu unnormalen Verhaltensweisen führt und ein Zusammenleben mit Artgenossen schwierig bis unmöglich macht.
„Zum Glück verstehen sich die Zoos als Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt, sodass wir vom Wissen anderer Zoos mit mehr Erfahrung in der Kranichaufzucht profitieren konnten“, sagt Birkendorf dankbar. „Dadurch wussten wir, dass die Prägung bei Kranichen in mehreren Phasen verläuft, die unmittelbar nach dem Schlupf und dann erst wieder nach etwa vier Wochen stattfinden.“
In den Wochen dazwischen wurde das schwächere Küken räumlich von den anderen getrennt, wobei es jedoch durch ein Gitter Sichtkontakt halten und sich mit den anderen verständigen konnte. Versorgt wurde es durch die Tierpflegenden, die das Küken mit Hilfe einer Kopf-Attrappe, die einem erwachsenen Saruskranich nachempfunden ist, zur Futteraufnahme animierten, wie es auch die Eltern tun. Der Kurator ist überzeugt: „Dieser Aufbau hat es ermöglicht, dass das Küken ungefährdet wachsen und gedeihen konnte und gleichzeitig nicht den Anschluss an seine Familie verloren hat, und damit den entscheidenden Unterschied gemacht.“
Der Erfolg gibt ihm Recht: Die Zusammenführung mit Mutter „Hope“ und der mittlerweile kaum noch größeren Schwester hat vergangene Woche problemlos funktioniert. Die Mutter führt und versorgt beide Jungtiere gleichermaßen und die Küken gedeihen prächtig, ohne sich dabei besonders für Menschen zu interessieren. „Zwischen den Geschwistern ist es mittlerweile auch friedlich, abgesehen von gelegentlichen Reibereien“, berichtet Birkendorf zufrieden und ergänzt: „Ich bin selbst mit Schwestern aufgewachsen – manchmal nerven die einfach, das gehört dazu.“
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Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel und trotz der frühen Vormittagsstunde ist die 20-Grad-Marke bereits geknackt – der Sommer hat doch noch Einzug gehalten im größten Zoo von Rheinland-Pfalz.
„Wurde ja auch Zeit“, findet Jasmin Kuckenberg „das nasskalte Wetter im Mai und Juni hat nicht nur auf die allgemeine Stimmung gedrückt, es hat sich auch negativ auf die Besuchszahlen ausgewirkt, die sonst besonders an den langen Feiertagswochenenden immer sehr gut sind.“ Die stellvertretende Direktorin des Zoo Neuwied ist daher sehr erleichtert, dass die Ferien doch noch mit sonnig-warmem Wetter aufwarten. „Wir haben zwar mittlerweile drei große Tierhäuser, in denen man über 60 Arten unabhängig vom Wetter im Warmen und Trockenen erleben kann, aber die meisten planen einen Zoobesuch trotzdem eher bei warmen, trockenen Bedingungen.“
Bei den Tieren ist die Wettervorliebe nicht ganz so einheitlich: „Wir haben hier rund 200 Tierarten aus allen Kontinenten und Klimazonen. Unter unseren tierischen Bewohnern hat deshalb jedes Wetter seine Fans“, weiß die Biologin. „Die Wasserböcke auf der Afrikawiese zum Beispiel haben das regnerische Frühjahr gefeiert, weil sie es lieben, wenn sich auf der Afrikawiese Pfützen und Wassergräben bilden. Löwen und Geparden hingegen mögen feucht-kalte Witterung überhaupt nicht und ziehen sich bei Regen in geschützte Bereiche zurück.“ Diese Raubtiere dürften das Sommerwetter also genießen. „Genauso wie die Erdmännchen und die Roten Varis. Die sitzen dann oft mit geschlossenen Augen Richtung Sonne gewandt da und lassen sich mit ausgebreiteten Armen den Bauch wärmen – das sieht immer mega entspannt aus“, schwärmt Kuckenberg.
Und was ist mit den Arten, die aus kühleren Regionen stammen und nicht an Hitze angepasst sind? „Natürlich haben wir auch Arten, die kühlere Temperaturen bevorzugen. Daher haben wir darauf geachtet, dass alle Gehege über Schattenplätze verfügen. Tiere wie der aus dem Himalayagebirge stammende Katzenbär ziehen sich bevorzugt dorthin zurück und verschlafen die heißen Mittagsstunden. Ivo, der Sibirische Tiger, ist im Sommer oft in einem seiner beiden Wasserbecken zu finden, wo er sich abkühlt.“ Und wenn das nicht reicht?
„An besonders heißen Tagen helfen unsere Mitarbeitenden aus der Tierpflege gern etwas nach, indem sie beispielsweise mit dem Wasserschlauch den Huftieren Regenduschen anbieten. Die Schimpansen bekommen als Snack an Sommertagen manchmal angefrorenen Joghurt, und für Obst- und Gemüseliebhaber werden Früchte in Schalen oder Eimern mit Wasser eingefroren. So haben die Tiere eine Abkühlung und gleichzeitig sind sie eine ganze Weile gut beschäftigt, sich die Leckerbissen aus den Eisbomben herauszuarbeiten – so kommen alle gut durch die Hochsommertage.“
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Der Tag ist wolkenverhangen und ungewöhnlich kühl für Anfang Juli. „Das finden nicht nur wir Menschen blöd, auch unseren Erdmännchen gefällt das gar nicht“, behauptet Alexandra Japes.
„Sie sind schließlich an ganz andere Temperaturen angepasst. Ihr natürlicher Lebensraum sind Savannen- und Wüstengebiete im südlichen Afrika. Auch wenn unsere Erdmännchen natürlich schon seit vielen Generationen in europäischen Zoos wie dem Zoo Neuwied leben, fühlen sie sich trotzdem immer noch bei Sonnenschein und Hitze am wohlsten. Anders als viele andere Tiere, die sich dann in den Schatten zurückziehen, setzen sich die Erdmännchen dann mitten in die Sonne, machen die Augen zu und lassen sich den Bauch wärmen. Gedanklich vervollständige ich das Bild dann gerne mit einer winzigen Sonnenbrille und einem kühlen Getränk. Ab und zu kommt es sogar vor, dass die Tiere dabei so sehr entspannen, dass sie einnicken und umkippen“, erzählt die Biologin grinsend.
Es sind gerade solche menschlich anmutenden Verhaltensweisen, die die Erdmännchen zu den absoluten Besucherlieblingen in den Zoos machen. Ihnen wurde sogar ein eigener Tag gewidmet: Am Mittwoch, 3. Juli 2024, war internationaler Erdmännchen-Tag. Allein in Europa gibt es über 600 Haltungen in Zoos und Tierparks – dabei sind Erdmännchen nicht bedroht.
„Erdmännchen haben einen festen Platz im Tierbestand vieler Zoos, der anders als bei vielen anderen Arten nichts damit zu tun hat, dass wir so die Art erhalten und Reservepopulationen für schwindende Bestände in der Natur bilden können“, erklärt Japes, die Pressesprecherin des Zoo Neuwied.
Und sie fügte hinzu: „Erdmännchen eignen sich aber so gut wie kaum ein anderes Tier dafür, Menschen für Tiere zu begeistern und sie auf emotionaler Ebene abzuholen – damit fungieren sie als Botschafter für andere Tiere, die bedrohter, aber weniger niedlich sind.“
Durch ihr äußerst aktives Naturell und ihre soziale Lebensweise sind die kleinen Raubtiere außerdem ein Paradebeispiel für die Zoopädagogik und dienen dadurch dem Umweltbildungsauftrag der Zoos.
„Erdmännchen leben in matriarchalisch geführten Familiengruppen mit einem Weibchen, das sich mit einem oder mehreren Männchen fortpflanzt, und dem Nachwuchs mehrerer Würfe. Man kann hier wunderbar sehen und erklären, wie die Jungtiere von den älteren lernen: Jagen, Kämpfen, nach Nahrung scharren, Gänge graben und die Umgebung sichern. Erdmännchen sind den ganzen Tag lang aktiv und zeigen ihr arttypisches Wildtierverhalten trotz ihrer Vorliebe für hochsommerliches Wetter auch bei Regen und kalten Temperaturen. Nur das Sonnenbaden, bei dem sie wegdösen und umfallen, da bin ich mir ziemlich sicher, dass das eine Sache ist, die die Tiere sich erst in menschlicher Obhut angewöhnt haben – das wäre in der afrikanischen Wildnis doch ein ziemlich lebensverkürzendes Verhalten, das sich evolutiv bestimmt nicht durchgesetzt hätte“, lacht die Biologin.
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Die strukturreiche, grasbewachsene Fläche liegt im hellen Sonnenschein. Jonas Feinkohl, Tierpfleger im Zoo Neuwied und für das 2023 neu eröffnete Kranichufer zuständig, hat Teile der Wiese extra morgens noch gemäht – „Damit die Besucher auch eine Chance haben, die beiden zu sehen“, wie er sagt.
Gemeint sind die zwei Antilopenkälber, die Ende Mai 2024 dort geboren wurden und sich wie ihre Eltern gern im hohen Gras verstecken. Das können sie leicht, denn es handelt sich um Kirk-Dikdiks: Diese afrikanischen Zwergantilopen erreichen ausgewachsen eine maximale Schulterhöhe von rund 40 Zentimeter.
„Die Jungtiere waren anfangs echt winzig“, erzählt der Revierleiter „bei der Erstversorgung wogen sie ungefähr 600 Gramm. Zum Glück können die gleich nach der Geburt laufen und fliehen, wenn Gefahr droht. Sonst müssten wir hier echt bei jedem Schritt aufpassen, dass wir nicht drauftreten.“
Es ist das erste Mal, dass die Zwergantilopen, die der Zoo Neuwied erst seit 2023 hält, erfolgreich Jungtiere großziehen. Neben den beiden Jungtieren hält der Zoo aktuell zwei Weibchen und einen Bock, der sich durch seine kurzen, geraden Hörner von den Weibchen unterscheidet.
„Die beiden Kälber sind beide weiblich“, verrät Zoodirektor Mirko Thiel. „Das ist in der Regel ein Grund zur Freude bei Antilopen, die in Gruppen mit einem Bock und mehreren Weibchen leben, weil man diese dann leichter an andere Einrichtungen vermitteln kann.“
Bei den Kirk-Dikdiks sieht es hingegen etwas anders aus. Die Art, welche in der Natur nicht bedroht ist, wird als Botschafter-Art für den Lebensraum afrikanische Savanne in vielen Zoos gehalten. Sie züchten so erfolgreich nach, dass auch das Europäische Zuchtbuch nur einen Teil der Jungtiere vermitteln kann.
„Es kommen ja nicht ständig neue Halter hinzu“, erläutert Thiel. „Trotzdem lassen die meisten Zoos weiter zu, dass die Tiere sich fortpflanzen, denn Paarung und Jungtieraufzucht sind für die Tiere ein wichtiger Teil ihres Lebens den wir ihnen ermöglichen wollen.“ In der Natur tragen Beutegreifer maßgeblich dazu bei, eine Überpopulation von Huftieren zu vermeiden –
„Auch da nehmen wir uns die Natur zum Vorbild und führen gegebenenfalls überzählige Individuen unseren Raubtieren als Futtertiere zu. Für die Raubtiere ist das ideales Futter, und die Beutetiere werden von uns ohne Transportwege und ohne unnötiges Leid getötet. Niemand macht das gerne, aber wir sind überzeugt, dass dies die tiergerechteste Lösung ist.“
In nächster Zeit werden die zarten Huftiere aber erstmal weiterhin zu fünft im rechten Anlagenteil des Kranichufers zu sehen sein – wenn man sie denn sieht. „Die Dikdiks sind echt scheu und ziehen sich meist zurück“, bedauert Revierleiter Feinkohl. „Die besten Chancen sie zu sehen haben Besucher morgens und spätnachmittags. Oder wenn ein Paradieskranich sie beim Durchstreifen der Anlage aufscheucht, dann flitzen sie blitzschnell von einem Versteck zum nächsten.“
Aber auch, wenn sich die Dikdiks mal nicht zeigen sollten, hat das Kranichufer dem Besucher viel zu bieten: Die wunderschönen blaugrauen Paradieskraniche, die grün schillernden Hagedasch-Ibisse, der weiße Kuhreiher oder das Bernierenten-Pärchen, das sich gleich vorne im Gehege am Teich um seine Kükenschar kümmert – zu beobachten gibt es immer etwas!
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Viel sattes Grün, ein gluckernder Wasserlauf und zahlreiche geschützte Eckchen: In wochenlanger Arbeit haben Mitarbeitende des Zoos die ehemalige Waschbäranlage umgestaltet, um ihrer neuen Bewohnerin bestmögliche Bedingungen zu bieten. Vor ein paar Tagen war es dann soweit und das Transportfahrzeug rollte auf den Hof des Zoo Neuwied. Schon auf dem Fußweg zum Gehege drückt sich eine kleine Schnauze neugierig gegen die Gittertür der Transportbox: Die Nerzfähe kann es augenscheinlich kaum erwarten ihr neues Revier in Besitz zu nehmen.
„Der Europäische Nerz ist eine neue Art für unseren Zoo“, erklärt Kurator Daniel Waked. „Wir haben uns aufgrund ihres Gefährdungsstatus ganz bewusst für die Haltung dieser Art entschieden: die ehemals einheimische Marderart ist mittlerweile in Deutschland ausgestorben und auch in ihrem restlichen Verbreitungsgebiet stark im Rückgang begriffen – da wollen wir gegensteuern.“
Die Nerzhaltung im Zoo Neuwied läuft in Kooperation mit dem Verein EuroNerz e.V., der sich zum Ziel gesetzt hat, die Art vor dem Aussterben zu bewahren und zukünftig auch in Deutschland wieder anzusiedeln. Da Nerze außerhalb der Ranzzeit solitär leben und mit Artgenossen unverträglich sind, werden sie selten in zoologischen Einrichtungen gehalten, da man pro Tier ein eigenes Gehege braucht, also in einem Gehege immer nur ein Einzeltier halten und somit nicht züchten kann.
Der Verein EuroNerz e.V. macht die Haltung der Art attraktiv, indem er dieses Dilemma auflöst: „Der Zoo Neuwied bekam aus dem Tierbestand des Vereins eine Fähe, die aller Wahrscheinlichkeit nach bereits tragend ist und nun hier über den Sommer ihre Jungen werfen und aufziehen soll. Im Herbst werden Weibchen und Jungtiere zurück zu EuroNerz e.V. gebracht und der Zoo erhält im Tausch einen Rüden, der dann hier den Winter verbringt.
Im Frühjahr wird dieser wenn möglich wieder durch eine gedeckte Fähe ersetzt. So ist das Gehege immer besetzt und für Besucher attraktiv, die Tiere können sowohl ihre arttypisch solitäre Lebensweise als auch Fortpflanzung und Jungtieraufzucht ausleben und der Arterhalt wird unterstützt“, erläutert Zootierarzt Waked die Kooperation.
Das Nerzweibchen hat indessen in kürzester Zeit sein Gehege inspiziert und zeigt ein aktives und neugieriges Naturell. „Bei der Menge an Mäusen und Fischchen, die sie hier in den ersten paar Minuten gehortet hat, bin ich sehr optimistisch, dass sie tatsächlich tragend ist“, lacht Waked.
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Fässer enthalten in den meisten Fällen Bier oder Wein – „Vielleicht auch für viele ein Anlass zur Freude“, vermutet Zootierarzt Daniel Waked, „der Inhalt dieses speziellen Fasses ist jedoch nicht zum Trinken geeignet, aber trotzdem haben wir uns darüber ganz besonders gefreut.“
Das hölzerne Fass befindet sich, etwas versteckt zwischen Büschen und Gräsern, in einem abgetrennten Bereich auf der Afrikawiese des Zoo Neuwied. Bewacht wird es von vier großen, schwarzen Vögeln mit beeindruckenden Schnäbeln, welche meist zu Fuß durch die dicht bewachsene Voliere streifen.
Die zu den Nashornvögeln zählenden Südlichen Hornraben stammen aus dem südlichen Afrika, wo sie Savannen und Trockenwälder auf der Suche nach Nahrung, bevorzugt Insekten und kleine Wirbeltiere, durchstreifen. Hornraben sind Höhlenbrüter – und wenn es keine natürliche Baumhöhle gibt, eignet sich ein Holzfass ebenso gut. „Das Holzfass wird von unseren Altvögeln Bonnie und Clyde nun bereits im dritten Jahr in Folge zur Brut genutzt, und zwar mit Erfolg“, verrät Waked, der die Vögel als Kurator betreut. „Das Küken ist jetzt schon gut fünf Wochen alt und entwickelt sich bisher ausgezeichnet.“
Dass man die Jungvogelentwicklung so gut mitverfolgen kann ist bei Nashornvögeln nicht selbstverständlich: „Die meisten Nashornvögel haben die Eigenschaft, ihre Nisthöhlen von innen zuzumauern“, erklärt Waked. „Das Weibchen ist so bei der Brut und der Aufzucht der Jungen bestens vor Fressfeinden geschützt. Der Männchen versorgt das Weibchen und später die Jungen durch einen schmalen Spalt mit Futter. Die Hornraben machen das zum Glück nicht, sodass wir unkompliziert beobachten können, ob sich das Küken gut entwickelt.“
Bonnie und Clyde sind bereits erfahrene Eltern: Zwei weibliche Nachzuchten sind schon vor mehreren Jahren in andere Zoos umgezogen, und die beiden männlichen Jungvögel aus den letzten zwei Jahren helfen aktuell bei der Aufzucht mit. „Das ist bei Hornraben ganz wichtig“, weiß Daniel Waked. „Die Jungvögel müssen von ihren Eltern lernen, wie Brut und Aufzucht funktionieren. Dann haben sie gute Aussichten, selbst erfolgreich Junge großzuziehen. ‚Buck‘, der Jungvogel von 2022, erlebt nun zum zweiten Mal die Aufzucht eines Geschwisters mit und ist danach gut gerüstet, um in einem anderen Zoo eine eigene Familie zu gründen.“ ‚Falcon‘ ist mit einem Jahr noch zu jung, um die Familie zu verlassen. Er wird noch mindestens ein Jahr bei seinen Eltern bleiben und die Entwicklung des Kükens mitverfolgen können. „Ob es sich um einen Bruder oder eine Schwester handelt, müssen wir erst noch durch die genetische Untersuchung einer Federprobe herausfinden.“
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„Nachwuchs im Zoo ist immer schön“, findet Alexandra Japes, „besonders freuen wir uns aber natürlich, wenn dieser Nachwuchs das Ergebnis unserer tiergärtnerischen Bemühungen ist.“ Die Pressesprecherin des Zoo Neuwied erklärt: „Es gibt gerade unter den Säugetieren Tiere, über die in der Zoowelt so viel Wissen vorhanden ist und die so unkompliziert in ihrem Sozialverhalten sind, dass fast automatisch Nachwuchs entsteht, wenn man ein männliches und ein weibliches Tier im fortpflanzungsfähigen Alter zusammenbringt. Dann gibt es aber auch Tiere, die bei der Partnerwahl sehr wählerisch sind und bei denen viele Faktoren, die nur sie selbst kennen, genau stimmen müssen, damit es überhaupt zur Paarung kommt. Dazu gehören neben vielen Vögeln und Reptilien auch einige Kleinsäuger. So wie unsere Pakas.“
Die Biologin steht in der Prinz Maximilian zu Wied-Halle, dem Südamerikahaus des Zoo Neuwied, und schaut vier rötlichbraunen Tieren mit hellen Flecken beim Verspeisen einer bunten Obst- und Gemüsemahlzeit zu. „Auch wenn sie in Größe und Färbung entfernt an Frischlinge erinnern, gehören sie zu den Nagetieren. Pakas pflegen in ihrer südamerikanischen Heimat einen sogenannten ‚Fission-Fusion‘-Lebensstil, das heißt, sie streifen bei der Futtersuche als Einzelgänger umher und treffen sich nur zum Schlafen mit ihren Artgenossen. Vielleicht ist das ein Grund, warum sich Pakas in menschlicher Obhut oft schwer tun mit der Paarbildung, da dieses Sozialverhalten hier nur schwer abbildbar ist“.
Nach vielen Reibereien unter den Pakas, mehreren Versuchen mit wechselnden Partnern, räumlichen Trennungen und Gehegeumgestaltungen wurden die Mühen im Mai 2023 endlich belohnt: Weibchen Nina brachte ihr erstes Jungtier zur Welt. Seitdem verläuft das Paka-Familienleben im Zoo Neuwied äußerst harmonisch – sogar so harmonisch, dass im Dezember 2023 bereits ein zweites Jungtier geboren wurde.
„Paco und Joli sind nicht nur niedlich, sie bringen auch den Tagesablauf ihrer Eltern ziemlich durcheinander. Früher haben sich Nina und Ito als primär nachtaktive Nager nach dem Frühstück zum Schlafen zurückgezogen, und waren daher für die Besucher meist um 10:00 Uhr, wenn das Haus öffnet, schon gar nicht mehr zu sehen. Aber Paco und Joli halten, wie die meisten Kleinkinder, noch nicht viel von festen Schlafenszeiten und sind oft bis in den späten Vormittag herein aktiv. Ob ihre Eltern das so toll finden, weiß ich natürlich nicht. Aber da müssen sie jetzt durch“, lacht Japes.
Vielleicht kehrt in Kürze wieder ein bisschen Ruhe in den Tagesablauf der Pakas ein: Paco hat mit knapp einem Jahr die Geschlechtsreife erreicht und soll in naher Zukunft ausziehen. „Mal sehen, ob es mit nur einem Jungtier wieder ruhiger wird im Gehege. Oder ob die Pakas direkt nachlegen und Joli bald schon Verstärkung bekommt – wer weiß?“
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Noch etwas schüchtern streckt sich die flauschige, rotbraune Nase aus der geöffneten Tür der Transportbox und erkundet schnüffelnd die Lage. Max Birkendorf hat keinen Zeitdruck: „Bei Vergesellschaftungen, also einer Zusammenführung von Tieren, die sich noch nicht kennen, bestimmen die Tiere das Tempo.“
Und er fügte hinzu: „Jedes Individuum hat seinen eigenen Charakter, manche preschen aus ihrer Transportkiste in die Anlage, andere verbringen noch mehrere Stunden in der geöffneten Kiste und trauen sich erst nachts heraus. Würden wir in dieser Situation das Tier unter Druck setzen, wäre das ein ganz schlechter Start.“
Katzenbär-Weibchen „Laya“ darf ihre ersten Schritte ins neue Zuhause selbstbestimmt machen – und klettert dann auch nach anfänglichem Zögern mit zunehmendem Selbstbewusstsein zügig ins Geäst der hohen Platane, die im Katzenbär-Gehege des Zoo Neuwied steht.
Kurator Birkendorf erklärt: „Laya wurde 2022 im Zoo Boras in Schweden geboren und kam letzte Woche zu uns. Unser altes Zuchtweibchen ist vor einem Jahr verstorben und wir freuen uns, dass Männchen Jaques nun wieder eine Partnerin hat.“
Die ersten Tage nach ihrer Ankunft hatte Laya in einem Gehege hinter den Kulissen verbracht, um sich abseits vom Besuchertrubel vom Transport zu erholen, bevor sie nun ihr neues Gehege kennenlernen durfte – und ihren neuen Partner. „Jaques ist mit seinen 12 Jahren für einen Kleinen Panda, wie Katzenbären auch oft genannt werden, schon im fortgeschrittenen Alter. Er ist ein ruhiger, ausgeglichener Zeitgenosse, weshalb ich sehr zuversichtlich bin, dass Laya und er gut miteinander auskommen werden“, beteuert Birkendorf.
Und wie sieht es mit Nachwuchs aus? „Ob wir mit Nachwuchs von Jaques und Laya rechnen können, steht noch nicht fest. Jaques ist ja bereits ein erfahrener Vater, aber eben auch nicht mehr der Jüngste. Außerdem wird über das Erhaltungszuchtprogramm geregelt, ob sich ein Katzenbär-Pärchen fortpflanzen darf, oder nicht, da der zur Verfügung stehende Platz in den Zoos begrenzt ist. Die Paarungszeit der Katzenbären beginnt im Winter, bis dahin wissen wir sicher mehr“, hofft der Kurator.
Und er ergänzte abschließend: „Aber eines können wir versprechen: Auch ohne Nachwuchs ist das Gehege der Katzenbären immer einen Besuch wert, denn sie gehören zu den wenigen Tieren, die man tatsächlich auch ausgewachsen noch als ‚süß‘ bezeichnen kann.“
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Zu Mardern haben die meisten Menschen ein ambivalentes Verhältnis: schöne Tiere, aber sie sollen sich doch bitte von den Autos fernhalten. „Dabei geht von den acht einheimischen Arten aus der Familie der Marder gerade mal eine gelegentlich an Autokabel, nämlich der Steinmarder“, weiß Maximilian Birkendorf.
Der gelernte Tierpfleger arbeitet als Kurator im Zoo Neuwied und kennt auch den Grund für das Durchbeißen der Kabel: „Alle Marderartigen halten sich gern in Nischen und Höhlen auf, worunter bei den in Menschennähe lebenden Steinmardern eben auch Motorhauben zählen. Und sie sind sehr territoriale Tiere, die ihr Revier durch Duftmarkierungen kennzeichnen und keine Eindringlinge dulden. Wenn das Auto regelmäßig in zwei unterschiedlichen Marderrevieren parkt, beispielsweise zuhause und auf der Arbeit, dann versuchen die Revierinhaber die vom Rivalen gesetzten Markierungen zu zerstören - und dabei werden dann halt dummerweise auch Kabel oder Bremsschläuche in Mitleidenschaft gezogen.“
Neben dem Steinmarder und dem Baummarder zählen auch Hermelin, Iltis und Wiesel zu den einheimischen Musteliden, wie die Marderartigen wissenschaftlich heißen, ebenso wie der Fischotter und der Dachs, der größte deutsche Vertreter der Familie. „Unsere Dachsbrüder Helmut und Micha müssten bald wieder aus ihrer Winterruhe erwachen. Da sie dann besonders hungrig sind, werden sie in den ersten Frühlingswochen in ihrem Gehege im Waldrevier vor allem morgens und nachmittags gut für Besucher zu sehen sein“, prophezeit der Kurator.
Aber auch während der Dachs-Winterpause sind Vertreter der Marderfamilie im Zoo zu sehen: „Die Feuerwiesel, die ganz in der Nähe unserer Dachse wohnen, stammen aus Nord- und Ostasien und sind trotz Winterkälte ganzjährig äußerst aktiv. In Sibirien wird es schließlich noch kälter.“ Der dritten Musteliden-Art im Zoo Neuwied ist die Außentemperatur ebenfalls völlig egal, wenn auch aus anderem Grund: Die Tayra ist eine südamerikanische Marderart, welche in tropischen Wäldern beheimatet ist. Sie braucht warme Temperaturen, weshalb das Tayra-Pärchen ein großes Gehege mit Innen- und Außenbereich in der Prinz Maximilian zu Wied Halle bewohnt.
Die beiden quirligen Raubtiere haben es im dicht bepflanzten Innenbereich angenehm warm, lassen es sich aber auch im Winter nicht nehmen, immer wieder die Außenanlage zu erkunden. „Marder im Allgemeinen und die Tayras im Besonderen sind sehr aktive und neugierige Tiere, die viel Abwechslung brauchen. Die bieten wir hier im Zoo durch allerhand Spielzeug und ständig wechselnde Gehegeeinrichtung an. So sind die Tayras gut beschäftigt und die Besucher haben bei ihnen immer ewas zu gucken“, erklärt Birkendorf.
Anschließend verrät er noch: „In Kürze wird noch eine vierte Musteliden-Art in den Bestand aufgenommen, welche hochbedroht und einheimisch ist – oder es zumindest war.“ Der Europäische Nerz ist in Deutschland bereits vor über 100 Jahren ausgestorben, was vor allem der Verdrängung durch den größeren Amerikanischen Nerz, auch Mink genannt, geschuldet ist, der sich rasant in Mitteleuropa ausgebreitet hat.
„Der Zoo Neuwied wird Teil von EuroNerz e.V., einer Initiative zur Erhaltung dieser verschwindenden Art. Ihr und unser erklärtes Ziel ist, dass durch gezielte Zucht- und Wiederansiedelungsmaßnahmen irgendwann nicht mehr acht, sondern neun Marderartige in Deutschland heimisch sind.“
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Man kennt es: In den ersten Tagen jeden neuen Jahres heißt es in zahlreichen Geschäften „Geschlossen wegen Inventur“. „Geschlossen bleibt der Zoo Neuwied natürlich nicht, aber eine Inventur gibt es auch bei uns immer zum Jahreswechsel“, eröffnet Max Birkendorf, „und zwar nicht nur im Zoo-Shop, sondern auch im zoologischen Bereich wird durchgezählt.“
Der Kurator ist für rund die Hälfte des Neuwieder Tierbestandes verantwortlich. Anders als im Einzelhandel hat der Zoo im Tierbestand natürlich nicht mit Verlusten durch Diebstahl oder Bruchware zu tun, „Aber auch wir müssen überprüfen, ob die konkreten Tierzahlen der Summe aus Zu- und Abgängen entsprechen“, erklärt er.
Zugänge kommen meist durch Geburten zustande, oder dann, wenn Tiere aus anderen zoologischen Einrichtungen in den Zoo Neuwied umziehen, wie die beiden Wisentbullen Homer uns Ikost, die im Juni und November aus Saarbrücken und Neumünster kamen. Abgänge werden verzeichnet, wenn es Todesfälle zu beklagen gibt, oder wenn Tiere in andere Zoos umziehen, zum Beispiel eigene Nachzuchten wie die 2021 geborenen Berberlöwen-Drillinge, die im Laufe des vergangenen Jahres in drei andere zoologische Einrichtungen umgezogen sind, wo sie eigene Familien gründen sollen.
„So werden aus 3,2 Berberlöwen, die am 1. Januar 2023 verzeichnet wurden, im Laufe eines Jahres die 1,1 die wir bei der aktuellen Inventur vermerkt haben“, sagt Birkendorf, und ergänzt grinsend zur Erklärung: „In Zoologensprache wird bei den Tierzahlen nach dem Geschlecht unterschieden. Die erste Stelle steht für die Anzahl der männlichen Tiere, die zweite für die weiblichen. 1,1 ist also unser Zuchtpaar, und Anfang letzten Jahres waren noch zwei Söhne und eine Tochter im Rudel dabei.“
Sollte es bei der Inventur noch Tiere unbestimmten Geschlechts geben, werden diese in der Aufzählung nach einem weiteren Komma an dritter Stelle genannt: „Das ist meist bei Jungtieren der Fall, bei denen man das Geschlecht nicht auf den ersten Blick erkennen kann. Unsere Totenkopfäffchen haben beispielsweise im Sommer drei Jungtiere bekommen, die wir noch nicht zur Geschlechtsbestimmung gefangen haben, weil dies vor dem Einsetzen der Pubertät und der zukünftigen Abgabe in andere Gruppen noch nicht relevant ist. Bei den Totenkopfäffchen steht also in der Inventur 6,10,3.“
Auch bei manchen wirbellosen Tieren ist eine Geschlechtsbestimmung nicht ohne weiteres möglich: „Die Tiere gediehen und vermehren sich, daher wissen wir, dass bei der Gruppe von 0,0,60 Landasseln sowohl männliche als auch weibliche Tiere dabei sind, mehr müssen wir hier gar nicht wissen.“
Transporte, sowohl ein- als auch ausgehende, werden natürlich genaustens dokumentiert. „Auch unsere Nachzuchten werden direkt in einer Kartei vermerkt, und je nach Art auch behördlich gemeldet, ebenso wie die verstorbenen Tiere“, betont Birkendorf. „Und selbstverständlich wissen unsere Tierpflegerinnen und Tierpfleger auch tagesaktuell, welche genaue Anzahl sie betreuen – aber regelmäßig muss eben ein Abgleich sein,“ findet Max Birkendorf.
Und er fügte hinzu: „Zum einen ist es glaube ich immer gut, die eigene Arbeit hin und wieder zu überprüfen, zum anderen haben wir Arten, bei denen der Bestand sehr groß ist und nicht jede Geburt sofort bemerkt wird, wie bei den Kängurus, die ihre Jungtiere lange Zeit im Beutel tragen.“
Und wie viele Tiere aus wie vielen Arten gibt es nun im größten Zoo von Rheinland-Pfalz? „Am 1. Januar 2024 wurden im Zoo Neuwied genau 182 Arten gepflegt“, antwortet Birkendorf nicht ohne Stolz.
Und er fügte abschließend hinzu: „Die Inventur der Individuen hat sogar 1876 ergeben – wobei ich ehrlicherweise vermute, dass bei den genau mit 500 angegebenen Rotfedern, die als Fischbesatz im Wassergraben um die Schimpansenanlage leben, eher geschätzt als gezählt wurde.“
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