Zahnspitzen zeigen sich bei den Panda-Zwillingen im Zoo Berlin.

Im Panda-Kindergarten des Zoo Berlin ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Bei den Panda-Zwillingen zeigen sich die ersten Zahnspitzen. Die Ansätze der winzigen weißen Beißerchen blitzen nun beim ausgiebigen Gähnen hervor.



Die Schwestern, die am 22. August 2024 geboren wurden, wiegen inzwischen mehr als fünf Kilogramm und verbringen ihre Tage noch immer überwiegend mit Kuscheln und Schlafen – ein echtes Panda-Leben eben. Doch langsam werden die kleinen Panda-Mädels neugieriger und nehmen ihre Umgebung immer mehr mit allen Sinnen wahr. Vorsichtig robben sie auf ihren dicken Bäuchlein vorwärts, denn fürs richtige Krabbeln fehlt noch etwas Übung. Dabei beobachten sie ihre Umgebung mit großen, wachen Augen.



„Es ist einfach bezaubernd, die beiden dabei zu begleiten, wie sie Stück für Stück ihre Welt entdecken,“ schwärmt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Die ersten Zähnchen sind ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Panda-Mädchen gesund und munter heranwachsen und alles nach Plan verläuft.“ Noch ernähren sich die beiden ausschließlich von der elfjährigen Mama ‚Meng Meng‘ Milch.



„In der Regel bekommen Panda-Jungtiere die ersten Zähne mit rund drei Monaten“, berichtet Zootierärztin Dr. Franziska Sutter und fügt hinzu: „Mit einem Lebensjahr wird das Milchgebiss mit 24 Zähnen dann vollständig ausgebildet sein.“ Bis sie mit ihren Zähnen dicke Bambusstangen knacken, wird es also noch eine ganze Weile dauern, aber die kleinen Zähnchen sind ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung. Schlechte Laune oder weniger Schlaf - wie bei zahnenden Menschenkindern - lassen sich bei den kleinen Panda-Zwillingen übrigens nicht beobachten.



Wer den kleinen Pandas beim Heranwachsen zuschauen möchte, kann sie im Zoo Berlin besuchen. Die zwei Wonneproppen sind nach wie vor täglich für eine Stunde zwischen 13:30 Uhr und 14:30 Uhr im Panda Garden zu sehen. Dabei wird abgewechselt - während sich ein Jungtier bei Mutter ‚Meng Meng‘ hinter den Kulissen befindet, kuschelt sich das andere in das Panda-Bett in der Innenanlage.



Hintergrund:
Ohne Schutzmaßnahmen wäre der Große Panda mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ausgestorben. Der Große Panda ist ein einzigartiger Spezialist mit spezifischen Bedürfnissen. Dank intensiver Maßnahmen gegen Wilderei und zur Förderung von Schutzgebieten und Verbindungskorridoren haben sich die Bestände zwar etwas erholt, jedoch wird der Große Panda auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion (IUCN) mit knapp 2.000 Individuen im natürlichen Lebensraum als „gefährdet “eingestuft. Die Fragmentierung des Lebensraumes durch Straßen, Schienen und landwirtschaftliche Nutzflächen ist ein großes Problem für den Einzelgänger.



Im Zoo Berlin leben seit Sommer 2017 Deutschlands einzige Große Pandas. Am 31. August 2019 brachte Panda-Dame ‚Meng Meng‘ zwei Baby-Pandas zur Welt. Sie waren der erste Panda-Nachwuchs, der jemals in Deutschland geboren wurde. ‚Pit‘ und ‚Paule‘ verließen den Zoo Berlin im Dezember 2023 und leben seitdem in der Chengdu Panda Base in China. Im März dieses Jahres wurde nach intensiver Beobachtung und sorgfältiger Vorbereitung durch ein internationales Expert*innen-Team eine künstliche Besamung bei Meng Meng durchgeführt. Weibliche Große Pandas sind im Jahr nur für etwa 72 Stunden fortpflanzungsfähig, die Zerstückelung des natürlichen Habitats erschwert es den Tieren sich zur Paarungszeit zu finden.





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