‚Pepe‘ ist ein Kugelgürteltier und lebt seit einigen Tagen am
Kaiserberg. Sein neuer Lebensraum ist die Tropenhalle ‚Rio Negro‘. Dort
durchstöbert er das Unterholz nach Nahrung.
Er hat kleine
Augen, große Ohren und einen Rückenpanzer, der rundum Schutz bietet: Pepe ist
ein Südliches Kugelgürteltier und im Tiergarten Kleve geboren worden. Die kurze
Anreise nach Duisburg legte er in einer mit Heu ausgepolsterten Transportkiste
zurück und erkundete direkt nach seiner Ankunft neugierig die Umgebung.
„Pepe ist die erste erfolgreiche Nachzucht bei unseren Südlichen Gürteltieren
und uns sehr ans Herz gewachsen. Daher freuen wir uns besonders, dass er eine so
tolle Heimat in unserer Nähe gefunden hat, wo wir ihn jederzeit besuchen
können“, erzählt Martin Polotzek, Leiter des Tiergartens in Kleve.
Der Tierarzt begleitete Pepe bis in die Tropenhalle des Zoo Duisburg.
Dort eroberte das sechs Monate alte Gürteltier im Handumdrehen das Herz von
Tierpfleger Kevin Schulwitz. „Ich bekomme das Grinsen kaum aus dem Gesicht“,
sagt Schulwitz bei der Ankunft seines neuen Schützlings. „Gürteltiere sind
einfach großartig und Pepe ein besonders aufgewecktes Kerlchen. Wir freuen uns
sehr, ihn hier bei uns in Duisburg zu haben“.
Während die Mitarbeiter der beiden Zoos kurz sehr nah an Pepe herankommen
konnten, brauchen die Besucher Glück und eine Portion Geduld, den neuen
Zoobewohner zu sehen. „Gürteltiere sind überwiegend dämmerungsaktiv und durch
ihre braune Farbe sehr gut auf dem Waldboden getarnt“, erklärt Tierpfleger
Schulwitz.
Tropenhalle Rio Negro: Heimat
von Nebengelenktieren Gürteltiere – so auch das Kugelgürteltier -
gehören zur Familie der Nebengelenktiere und sind mit Faultieren und
Ameisenbären verwandt. Anatomische Besonderheiten brachten ihnen den Namen ein.
Denn Nebengelenktiere haben zusätzliche Gelenke am letzten Brustwirbel und am
Lendenwirbel. Neben Kugelgürteltier Pepe lassen sich mit den
Zweifingerfaultieren und den Kleinen Ameisenbären, auch Tamanduas genannt, drei
verschiedene Vertreter dieser Tiergruppe in der Duisburger Tropenhalle Rio Negro
beobachten.
Gepanzerter Insektenschreck:
Über das Kugelgürteltier Südliche Kugelgürteltiere erreichen ein
Gewicht von rund ein bis zwei Kilogramm und werden etwa 30 Zentimeter groß. Ihr
Lebensraum ist der amerikanische Kontinent. Meist in der Dämmerung und Nacht
suchen sie auf dem Waldboden, zwischen Laub und auch in der Erde nach Nahrung.
Insbesondere Insekten, aber auch Pflanzen, stehen auf ihrem Speiseplan. Die
langen Beine helfen den Tieren dabei, sich zwischen herabgefallenem Laub zu
bewegen. Bei Gefahr rollen sie sich als Kugel zusammen – ein Schutzmechanismus,
den nur das Kugelgürteltier, nicht aber andere Gürteltiere, hat.
Die kleinen, dreieckigen Knochenplatten auf dem Rücken, dem Kopf und
auch am Schwanz, schützen das Kugelgürtel vor Fressfeinden. Nur der Jaguar
schafft es, den Panzer zu knacken. Trotz des eingebauten Panzers ist das
Südliche Kugelgürteltiere eine bedrohte Tierart und wird auf der sogenannten
„Roten Liste“ geführt. Die gezielte Jagd und insbesondere der Lebensraumverlust
durch Brandrohdung und Plantagenwirtschaft setzen den Tieren zu. Weltweit gibt
es rund 20 verschiedene Gürteltier-Arten.